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Erklärung der Evangelisch-Lutherischen Landessynode Sachsens

(Dresden 23.4.2007)

 

Verantwortung wahrnehmen im Klimawandel

 

Das Landeskirchenamt wird gebeten, die nachfolgende Erklärung den Kirchgemeinden, kirchlichen Werken und Einrichtungen der Landeskirche zur Kenntnis zu geben:

 

„Der weltweit fortschreitende Klimawandel gefährdet die Stabilität von ökologischen und gesellschaftlichen Systemen. Wesentliche Ursache dafür sind menschliche Aktivitäten, also unsere ganz alltägliche Lebensweise, z. B. bei der intensiven Nutzung fossiler Energieträger. Als Christen wissen wir, dass die Erde unserer Fürsorge anvertraut ist, dass wir sie "bebauen und bewahren" sollen (1. Mose 2, 15). Das mahnt uns, Verantwortung zu übernehmen.

 

Die Synode unterstützt die Bemühungen der Bundesregierung und der EU-Staaten, durch die schon konkret beschlossenen Maßnahmen den Klimawandel abzubremsen. Wir ermutigen die politisch Verantwortlichen, in der internationalen Gemeinschaft auf gemeinsames Handeln zu drängen, die als notwendig erkannten Maßnahmen aber notfalls auch im Alleingang umzusetzen.

 

Die Synode appelliert an die Entscheidungsträger in der Wirtschaft, nicht durch kurzfristiges Gewinnstreben die Lebenschancen von Mensch und Mitgeschöpfen zu gefährden und den Maßnahmen zum Klimaschutz in ihrem Verantwortungsbereich Priorität einzuräumen. Verantwortung ist aber auch jedem Einzelnen von uns aufgetragen.

 

Auch kirchliche Einrichtungen sind hier als Akteure gefordert, indem sie z. B. dem sorgsamen Umgang mit Energie mehr Aufmerksamkeit widmen müssen.

Fördermittel und zinsgünstige Darlehen könnten beitragen, notwendige Investitionen möglichst frühzeitig zu ermöglichen und ein Zeichen für den gesellschaftlichen Wandel zu setzen. Solche Investitionen werden sich mittelfristig rechnen.

Das Landeskirchenamt wird gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass bei kirchlichen Bauvorhaben Energiesparmaßnahmen und der Einsatz erneuerbarer Energien auf ihre Umsetzungsmöglichkeit hin geprüft werden.

 

Die Synode unterstützt, wenn auf breiter gesellschaftlicher Basis Vertreter von Kirchen in ökumenischer Gemeinschaft zusammen mit Umweltverbänden, Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und anderen Nichtregierungsorganisationen den Prozess der notwendigen gesellschaftlichen Veränderung begleiten und ihm nachdrückliche Impulse verleihen wollen.“

 

Die Synode bittet das Landeskirchenamt, die Möglichkeiten einer kontinuierlichen Mitarbeit in der "Klimaallianz" zu prüfen und dort erreichte Ergebnisse für die Landeskirche verfügbar zu machen. Ein entsprechender Bericht soll auf der nächsten Tagung der Synode gegeben werden.

 

Den Kirchgemeinden sollen Arbeitshilfen für die Beschäftigung mit den Problemen des Klimawandels zur Verfügung gestellt werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch der Frage, wie in kirchlichen Partnerschaften mit den Menschen in ärmeren Ländern gerechte Lösungen gefunden werden. Dem dient u. a. die Aktion des Leipziger Missionswerkes „Solarlicht für Papua Neuguinea“. Das Thema "Klimawandel" soll auch in der Bildungsarbeit, z. B. an der Evangelischen Akademie, in der Evangelischen Erwachsenenbildung und in der Aus-, Fort- und Weiterbildung kirchlicher Mitarbeiter weitergeführt werden.

 

 

Dresden, am 23. April 2007

Drucksache Nr. 209; von der Synode einstimmig verabschiedet