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Interview: Der
Mikrobiologe Siegfried Scherer und seine Kritik an Evolutionstheorie und
Kreationismus
(erschienen in 2 Teilen am 28.5.06
und 4.6.06 in der Kirchenzeitung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens „Der
Sonntag“)
Teil 1: Wissenschaft
statt Ideologie!
Professor Siegfried Scherer gilt nicht nur als einer der
profiliertesten Mikrobiologen weltweit, sondern auch als einer der schärfsten
Kritiker der Evolutionstheorie. (Scherer war von 1997
bis 2006 Vorsitzender der „Studiengemeinschaft Wort und Wissen“ JK). Eine
geplante Einladung durch den Thüringer Ministerpräsidenten zu einem
Diskussionsforum am Anfang diesen Jahres nach Erfurt sorgte für einen Eklat. Harald
Krille sprach mit dem protestantischen Christen.
Krille: Herr Professor Scherer, in den Diskussionen um Ihren
geplanten Auftritt beim Erfurter Dialog erschienen Sie in vielen Medien als ein
Bibel schwingender Fundamentalist, der am liebsten Charles Darwin auf den
Scheiterhaufen bringen würde. Wie ist Ihr Verhältnis zu Darwin?
Scherer: Ich halte Charles Darwin für einen der größten Biologen,
der je gelebt hat. Weil er etwas entscheidend Wichtiges erkannt hat: nämlich,
dass Lebewesen variabel sind, dass sie sich im Lauf der Zeit verändern, und
dass dies mit Selektion zusammenhängt. Das nennen wir Evolution bzw. konkret
Mikroevolution. Darwin hat eine Unzahl von Daten akribisch zusammengetragen, um
diesen Sachverhalt zu belegen, und hat Erkenntnisse gewonnen, die bis heute
gelten.
Das Zweite: Darwin war sehr sachlich. Im Gegensatz, so muss man
sagen, zu manchen seiner heutigen Nachfolger. Er hat sich in vorbildlicher
Weise auch sehr genau mit den Grenzen seiner Theorie auseinander gesetzt. Also,
ich bin kein Feind Darwins, auch wenn ich nicht alle seiner Interpretationen
der Daten teile.
Krille: Trotzdem gelten Sie als einer der profiliertesten Kritiker
der Evolutionstheorie überhaupt.
Scherer: Die Evolutionsbiologie als Wissenschaft unterscheidet
zwischen mikro- und makroevolutiven Prozessen. Bei den ersteren können durch
Selektion, durch Mutation, durch verschiedene biologische Prozesse Arten, auch
Gattungen entstehen. Das sind Prozesse, die kann man im Laboratorium
nachvollziehen. Da wissen wir noch nicht alles, aber schon sehr viel darüber.
Diese Daten akzeptiere ich als Naturwissenschaftler.
Das Zweite, was evolutionsbiologisch erforscht werden kann, ist
die Entstehung der großen Tiergruppen in der Vergangenheit und die Entstehung
des Lebens überhaupt. Aber da haben wir es mit einer anderen Methodik zu tun,
denn dazu können wir keine Experimente mehr machen. Das ist vorbei, das ist
Erdgeschichte. Und Makroevolution, also die Entstehung von neuartigen, informationstragenden
Strukturen, das konnten wir bis heute auch noch nie im Laboratorium
nachvollziehen. In diesem Bereich der Evolutionsbiologie setzt meine
wissenschaftliche Kritik an.
Krille: Aber es wird doch immer auf die Entstehung von Aminosäuren
als Bausteine des Lebens im so genannten Ursuppen-Experiment verwiesen. Damit
sei die spontane Entstehung von Leben doch nachgewiesen.
Scherer: Diese Aussage ist falsch. Was wir in vielen Experimenten
gezeigt haben ist, dass einige Einzelteile, wie zum Beispiel Aminosäuren oder
einzelne Bausteine der Erbsubstanz DNS - man nennt diese Monomere -,
entstehen. Das hat aber mit Leben noch nichts zu tun. Denn Leben ist die
Zusammenlagerung dieser Einzelteile in informationstragende Sequenzen. Also das
ist ungefähr so, wie wenn Sie sagen würden: Ich hab' gesehen, wie zufällig
zwei Buchstaben entstehen, die wie ein A und ein B aussehen und jetzt ist
bewiesen, dass Goethes "Faust" zufällig entstehen konnte.
Wir haben unter Ursuppenbedingungen im Labor noch nicht einmal ein
einfachstes Protein erzeugen können. Wir haben niemals eine Zellhülle erzeugen
können. Wir haben niemals ein Erbsubstanz-Molekül erzeugen können, geschweige
denn eine Zelle! Und wenn behauptet wird, es sei bewiesen, dass wir Leben im
Labor erzeugt haben, dann ist das eine philosophisch orientierte
Glaubensaussage. Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun.
Krille: Es scheint, als sei die ganze Diskussion auch am Beginn
des 21. Jahrhunderts ideologisch überlagert?
Scherer: Das Problem besteht darin, dass Evolution als
Wissenschaft betrieben werden kann oder als Ideologie. Über Wissenschaft kann
man sachlich diskutieren, Ideologie erkennt man daran, dass Diskussionsverbote
verhängt und Absolutheitsansprüche erhoben werden. Wir müssen die naturwissenschaftliche
Argumentation von der weltanschaulichen Argumentation trennen. Das gilt sowohl
für Atheisten wie für Christen. Man kann eine makroevolutive Hypothese auch
wissenschaftlich untersuchen, aber mit anderen Methoden. Dort haben wir Hypothesen
mit Schwächen und mit Stärken, über die man sachlich diskutieren kann.
Und was sind nun Ihre wichtigsten Argumente gegen die gängige
Hypothese der Makroevolution?
Scherer: Es ist ein Verdienst der Evolutionsbiologie, gezeigt zu
haben, dass Evolution im Sinne von Mikroevolution, letztlich auf einer
Komplexitätsebene, eine Grundeigenschaft des Lebens ist. Die Frage ist: Gibt es
Grenzen der Mikroevolution? Das erste Argument für solche Grenzen habe ich
gerade im Blick auf die Entstehung des Lebens genannt. Es gibt kein Indiz
dafür, dass eine Zelle aus Nichtleben entstehen kann. Alles was wir bisher
versucht haben, ist misslungen.
Ein zweites Argument gegen eine Makroevolution ist unsere
Unkenntnis darüber, wie komplizierte biologische Information, komplizierte
biologische Strukturen, entstehen können. Als Beispiel, und entgegen mancherlei
populärer Darstellung: Wir wissen nicht, wie ein Auge entstehen kann. Wir
wissen nicht, wie so was entstehen kann wie ein Bakterienmotor, dieses
inzwischen weithin bekannt gewordene Beispiel für eine faszinierende
molekulare Maschine. Und ich könnte jetzt viele weitere molekulare Maschinen
nennen. Wir haben noch keinen evolutionären Mechanismus gefunden, wie
neuartige biologische Information durch natürliche Prozesse entsteht. Das ist
ein zentraler Einwand gegen den derzeitigen Stand der Evolutionstheorie, da
handelt es sich nicht um ein Randproblem.
Und dann haben wir zum Dritten im Fossilienbericht nur ganz wenig
geeignete Zwischenglieder gefunden. Da gibt es das eine oder andere, was man
interessant diskutieren kann. Oft sind aber auch diese im Detail recht
umstritten.
Krille: Aber in den Diskussionen wird immer wieder darauf
verwiesen, dass es inzwischen eine Fülle von Zwischengliedern gäbe.
Scherer: Man muss mal in die Primärliteratur gehen und lesen, was
die Wissenschaftler, die die Fossilien ausgraben, in ihren primären
Mitteilungen in wissenschaftlichen Zeitschriften schreiben. Was ist Fakt und
was ist Deutung? Und dann hat man die Informationen. Seit Jahren wird das
Problem der "Missinglinks" in der paläontologischen Fachliteratur
intensiv diskutiert. Wenn in der Öffentlichkeit einfach so getan wird, als ob
es da gar keine Probleme gäbe, dann ist das meines Erachtens eine
weltanschaulich gefärbte Aussage.
Krille: In der Debatte um Naturwissenschaft und Schöpfungsglaube
wird oft der Vorwurf erhoben, das Gott sozusagen als Lückenbüßer für die
Stellen benutzt wird, wo etwas nur noch nicht erforscht oder entdeckt wurde.
Das klingt mir ähnlich.
Scherer: Der Einwand hat seine Berechtigung, weil es tatsächlich
vorkommt, dass Gott als Lückenbüßer eingesetzt wird. Das geschieht immer dann,
wenn ich aus einer (noch?) offenen Frage, die ich als Naturwissenschaftler
habe, einen Gottesbeweis ableiten will. Das geschieht auch im Kreationismus
immer wieder. Wenn ich ein wissenschaftliches Problem der Evolutionstheorie
aufzeige, heißt das nicht automatisch, dass die Evolutionstheorie falsch ist.
Es könnte doch sein, dass wir in zehn Jahren die Lösung finden. Als Naturwissenschaftler
kann ich über die Existenz oder Nichtexistenz Gottes oder über die Schöpfung
nichts sagen! Punkt. Allerdings muss ich als Naturwissenschaftler darauf
gefasst sein, dass es Probleme geben könnte, für die innerhalb der
Naturwissenschaft keine Lösung existiert, auch wenn man noch so lange danach
sucht. Auch wenn uns Naturwissenschaftlern so etwas unangenehm ist. Und
vielleicht erweist sich die Entstehung komplexer biologischer Information als
ein solches Problem? Könnte sich am Ende nicht auch zeigen, dass das Wort
"Makroevolution" als Lückenbüßer eingesetzt wurde, ohne dass dafür
wissenschaftliche Belege beizubringen sind?
Krille: Stichwort Kreationismus: Nicht wenige Menschen, die mit
Ernst Christ sein wollen, sehnen sich nach einer Einheit zwischen Glauben und
Denken. Ist die besonders aus den USA kommende "wissenschaftliche
Schöpfungslehre" eine Antwort?
Scherer: Nein, ich glaube nicht. Natürlich verstehe ich den
Wunsch, der dahinter steckt. Evolutionsbiologen haben ja oft genug vorgegeben,
sie könnten durch Wissenschaft zeigen, dass Gott überflüssig ist. Und jetzt kam
die Reaktion von den Christen: Dann versuchen wir eben durch Wissenschaft zu
beweisen, dass es ihn doch gibt. Aber es ist beides falsch!
Krille: Das klingt nach Distanzierung - aber Sie gelten doch
selbst als Kreationist?
Scherer: Es ist gut nachvollziehbar, dass man mich mit dem
amerikanischen Kreationismus assoziiert. Ich stand vor 15 Jahren dieser
Bewegung sehr nahe, habe mich dann aber in den letzten zehn Jahren immer weiter
davon entfernt. Mit dem Kreationismus verbindet mich ein sehr konservatives
Bibelverständnis. Das ist gar keine Frage. Auf der anderen Seite halte ich
viele Erscheinungsformen des amerikanischen Kreationismus für bedenklich.
Krille: Und welche sind das?
Scherer: Gerade haben wir von einer gesprochen: Der Gottesbeweis,
also der Versuch, mit wissenschaftlichen Methoden nachzuweisen, dass die Bibel
Recht hat. Das ist meines Erachtens ein grundsätzlicher Fehlansatz.
Das zweites Problem ist die Art, wie der Schöpfungsbericht gelesen
wird. Ich verstehe den Schöpfungsbericht nicht als einen naturwissenschaftlich
zu lesenden Text. Man muss ihn meiner Meinung nach anders verstehen, primär
theologisch vom Neuen Testament her. Das bedeutet nicht, dass ich den
Schöpfungsbericht als einen Mythos verstehe. Ich glaube, dass es wahr ist, was
da offenbart wird, aber es ist nicht so einfach, diesen Text zu interpretieren.
Drittens habe ich große Mühe mit der Polemik, die ich im
amerikanischen Kreationismus finde, und den ideologischen Tendenzen. Ich sehe
zwar die gleiche Polemik auch auf Seiten ideologischer Evolutionisten. Aber das
ist keine Entschuldigung. Weiter halte ich es für unangemessen, eine
Schöpfungslehre mit juristischen Mitteln im Biologieunterricht verankern zu
wollen, dort gehört sie nicht hin. Und schließlich habe ich massive Probleme
mit der wissenschaftlichen Qualität von nicht wenigen kreationistischen
Publikationen.
Teil 2: Glaube
beantwortet die Sinnfrage
Krille: Seit einiger Zeit macht ein neuer Begriff die Runde:
"Intelligent Design" oder "ID". Steckt dahinter mehr als
nur der alte amerikanische Kreationismus im neuen Gewande?
Scherer: Also, "Intelligent Design" hat primär nichts
mit einer bestimmten Religion zu tun. "ID" sagt ausschließlich: Die
Komplexität des Lebens ist nicht durch natürliche Ursachen erklärbar, sondern
ist ein Argument für die Existenz eines Designers. Dieser Designer kann der
christliche Gott sein, diesen Designer bringen wir unter im Islam und im
Judentum sowieso. Aber diesen Designer bringe ich auch in einer esoterischen
Religion unter. Das hat mit dem Christentum primär nichts zu tun. Demzufolge
sagt "ID" zum Beispiel nichts über das Erdalter aus. Sagt nichts über
irgendwelche Schöpfungsakte aus. Benötigt keine Offenbarung, wie etwa die
Schöpfungsgeschichte der Bibel. "ID" hat mit dem Kreationismus nur
eines gemeinsam: die Kritik an Makroevolution.
Eine Einschränkung muss ich allerdings machen: Unter
"Intelligent Design"-Vertretern in den USA findet man auch Personen,
die mit dem Kreationismus assoziiert sind. Und so liegt der Verdacht nahe: Man
hat's über den Kreationismus nicht in die Schulen geschafft, also probieren
wir's über "Intelligent Design". Das mag für manche
"ID"-Vertreter zutreffen, aber ich glaube, dass es dabei um eine
Minderheit geht. Vor allem tut man den vielen "ID"-Vertretern
außerhalb der USA damit wirklich unrecht - denken Sie nur an Kardinal Schönborn
aus Wien. Wer den Mann als amerikanischen Kreationisten bezeichnet, hat
entweder keine Ahnung oder verbreitet bewusst die Unwahrheit.
Krille: Was ist in diesem Zusammenhang von der deutschen
Studiengemeinschaft Wort und Wissen zu halten? Ist das eine Plattform für einen
seriösen Dialog über Glauben und Naturwissenschaft?
Scherer: Ja, das ist keine Frage. Ich bin selbst schon lange bei
Wort und Wissen dabei. Wort und Wissen ist vor fast 30 Jahren entstanden,
damals unter anderem unter dem Eindruck des amerikanischen Kreationismus. Aber
wenn Sie heute anschauen, was Wort und Wissen ist, dann hat es sich in vielen
Punkten doch sehr wesentlich in anderer Richtung entwickelt. Ich kann guten
Gewissens sagen, dass Wort und Wissen intensiv versucht, auf einem sehr
konservativen christlichen Hintergrund wirklich gute und saubere Wissenschaft
zu treiben. Auf den wissenschaftlichen Fachtagungen diskutiert man gerne mit
Leuten, die nicht gleicher Meinung sind, und natürlich gibt es auch innerhalb
von Wort und Wissen eine Meinungsvielfalt. Trotzdem diskutiert man da auf eine
gute wissenschaftliche Weise und würdigt dabei andere wissenschaftliche und
theologische Positionen.
Krille: Manche Christen interpretieren Evolution als einen Weg,
über den Gott die vorfindliche Welt geschaffen hat. Eine zulässige Deutung?
Scherer: Man muss unterscheiden zwischen Evolution als einer
naturwissenschaftlichen Theorie und einem Evolutionismus. Der Evolutionismus
ist inkompatibel mit dem christlichen Glauben, mit jeder Religion, weil er ein
atheistisches Weltdeutungssystem darstellt, manchmal sogar mit klar
formuliertem Absolutheitsanspruch. Aber wenn man als Christ bestimmte
Vorstellungen darüber hat, wie Gott die Welt geschaffen hat, vielleicht durch
Evolution, und man so versucht, Evolution hineinzunehmen in ein christliches
Weltdeutungsmodell, dann ist das ein Weg, den viele Christen gehen und den ich
respektiere. Allerdings in der Hoffnung, dass keine Absolutheitsansprüche
erhoben werden. Die kommen durchaus auch in diesem "Lager" vor.
Krille: Aber Sie selbst gehen diesen Weg nicht?
Scherer: Ich persönlich habe Probleme damit, dass Gott durch den
Evolutionsprozess die Welt erschaffen hat, weil der Evolutionsprozess ein
Todesprozess ist. Ich lese aus dem Neuen Testament von Jesus etwas anderes. Ist
Jesus als Schöpfer wirklich derjenige, der durch einen Mutations- und
Selektionsprozess, der an Grausamkeit kaum zu überbieten ist - schauen Sie bloß
die Natur an -, diese Welt geschaffen hat? Ich persönlich habe damit Mühe. Aber
das ist keine wissenschaftliche Frage. Da
geht's um die theologischen Grundfragen: Woher kommt der Tod? Wie
ist das mit der Sünde? Da steht letztlich die Theodizee-Frage dahinter, also
das Problem der Existenz des Bösen in der Welt. Aber mir ist es ganz wichtig,
dass wir an dieser Stelle als Christen keine Glaubenskriege miteinander führen,
sondern einander auch mit verschiedenen Denkansätzen als Christen akzeptieren.
Wir Christen streiten uns sowieso viel zu viel, in einer säkularisierten Welt
haben wir nun wirklich andere Probleme, da müssen wir zusammenstehen.
Krille: Wie bringt der bekennende Christ Siegfried Scherer
Wissenschaft und Glaube unter einen Hut bzw. wie trennt er das?
Scherer: Ich sehe keinen Widerspruch zwischen experimenteller
Naturwissenschaft und meiner christlichen Überzeugung. Die Wissenschaft stellt
eine ganz andere Frage als der Glaube. Sie stellt die Wie-Frage: Wie
funktionieren Dinge? Und diese Wie-Frage beantworten wir mit der empirischen
Methode. Diese beschränkt sich auf all die Dinge, die jederzeit beobachtbar
oder im Labor wiederholbar sind. Man muss ein Experiment einfach fünf Mal
wiederholen können. Und wenn immer das Gleiche rauskommt, dann kann ich die
Wie-Frage beantworten.
Der Glaube fragt dagegen die Warum-Frage: Warum gibt's überhaupt
Menschen? Und der Glaube fragt bis in den Anfang hinein die Woher-Frage. Woher
kommt die Erde, woher kommt der Urknall? Das kann ich als
Experimentalwissenschaftler gar nicht fragen. Also: Der Glaube gibt die Antwort
auf die Sinnfrage: Woher kommt die Welt und wozu ist sie da?
Krille: Würden Sie jungen Christen empfehlen, Naturwissenschaften
oder gar Biologie zu studieren?
Scherer: Wissenschaft ist faszinierend. Ich verstehe meine
Tätigkeit als Naturwissenschaftler auch als eine einmalige Chance, sozusagen
hauptberuflich die Schöpfung Gottes zu erforschen. Gibt's etwas Schöneres für
einen Christen, als seine Zeit damit verbringen zu dürfen? Da haben Sie die
Antwort!
Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Harald Krille.
Literaturtipps
Junker, Reinhard; Scherer, Siegfried: Evolution - ein kritisches
Lehrbuch, Weyel Verlag (2006), 328 Seiten, ISBN 3-921046-10-6, 22,95 Euro
(Neuauflage Ende Juli lieferbar!)
Lennox, John: Hat die Wissenschaft Gott begraben? Eine kritische
Analyse moderner Denkvoraussetzungen, R. Brockhaus Verlag (2006), 144 Seiten,
ISBN 3-417-24358-0, 9,90 Euro
Junker, Reinhard: Wie das Zebra seine Streifen bekam - Schöpfung
oder Evolution?, Hänssler-Verlag (2006), 32 Seiten, ISBN 3-7751-3385-2, 2,95
Euro
Diskussionsforen
Überregionale protestantische Einrichtungen, die sich besonders
dem Gespräch zwischen Glauben und Wissenschaft verschrieben haben:
Studiengemeinschaft Wort und Wissen (Vorsitzender ist seit Februar
diesen Jahres Dr. Henrik Ullrich aus Riesa-Großenhain), Rosenbergweg 29, 72270
Baiersbronn
www.wort-und-wissen.de
Institut für Glaube und Wissenschaft, Auf der Ebert 14, 35041
Marburg
www.iguw.de
Karl-Heim-Gesellschaft, Reichweindamm 17, 13627
Berlin-Charlottenburg
www.karl-heim-gesellschaft.de