Das
Landeskirchenamt wird gebeten, die nachfolgende Erklärung den Kirchgemeinden,
kirchlichen Werken und Einrichtungen der Landeskirche zur Kenntnis zu geben:
„Der
weltweit fortschreitende Klimawandel gefährdet die Stabilität von ökologischen
und gesellschaftlichen Systemen. Wesentliche Ursache dafür sind menschliche
Aktivitäten, also unsere ganz alltägliche Lebensweise, z. B. bei der intensiven
Nutzung fossiler Energieträger. Als Christen wissen wir, dass die Erde unserer
Fürsorge anvertraut ist, dass wir sie "bebauen und bewahren" sollen
(1. Mose 2, 15). Das mahnt uns, Verantwortung zu übernehmen.
Die
Synode unterstützt die Bemühungen der Bundesregierung und der EU-Staaten, durch
die schon konkret beschlossenen Maßnahmen den Klimawandel abzubremsen. Wir
ermutigen die politisch Verantwortlichen, in der internationalen Gemeinschaft
auf gemeinsames Handeln zu drängen, die als notwendig erkannten Maßnahmen aber
notfalls auch im Alleingang umzusetzen.
Die
Synode appelliert an die Entscheidungsträger in der Wirtschaft, nicht durch
kurzfristiges Gewinnstreben die Lebenschancen von Mensch und Mitgeschöpfen zu
gefährden und den Maßnahmen zum Klimaschutz in ihrem Verantwortungsbereich
Priorität einzuräumen. Verantwortung ist aber auch jedem Einzelnen von uns
aufgetragen.
Auch
kirchliche Einrichtungen sind hier als Akteure gefordert, indem sie z. B. dem
sorgsamen Umgang mit Energie mehr Aufmerksamkeit widmen müssen.
Fördermittel
und zinsgünstige Darlehen könnten beitragen, notwendige Investitionen möglichst
frühzeitig zu ermöglichen und ein Zeichen für den gesellschaftlichen Wandel zu
setzen. Solche Investitionen werden sich mittelfristig rechnen.
Das
Landeskirchenamt wird gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass bei kirchlichen
Bauvorhaben Energiesparmaßnahmen und der Einsatz erneuerbarer Energien auf ihre
Umsetzungsmöglichkeit hin geprüft werden.
Die
Synode unterstützt, wenn auf breiter gesellschaftlicher Basis Vertreter von
Kirchen in ökumenischer Gemeinschaft zusammen mit Umweltverbänden,
Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und anderen Nichtregierungsorganisationen
den Prozess der notwendigen gesellschaftlichen Veränderung begleiten und ihm
nachdrückliche Impulse verleihen wollen.“
Die
Synode bittet das Landeskirchenamt, die Möglichkeiten einer kontinuierlichen
Mitarbeit in der "Klimaallianz" zu prüfen und dort erreichte
Ergebnisse für die Landeskirche verfügbar zu machen. Ein entsprechender Bericht
soll auf der nächsten Tagung der Synode gegeben werden.
Den
Kirchgemeinden sollen Arbeitshilfen für die Beschäftigung mit den Problemen des
Klimawandels zur Verfügung gestellt werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch
der Frage, wie in kirchlichen Partnerschaften mit den Menschen in ärmeren
Ländern gerechte Lösungen gefunden werden. Dem dient u. a. die Aktion des
Leipziger Missionswerkes „Solarlicht für Papua Neuguinea“. Das Thema
"Klimawandel" soll auch in der Bildungsarbeit, z. B. an der Evangelischen
Akademie, in der Evangelischen Erwachsenenbildung und in der Aus-, Fort- und
Weiterbildung kirchlicher Mitarbeiter weitergeführt werden.
Dresden,
am 23. April 2007
Drucksache
Nr. 209; von der Synode einstimmig verabschiedet